Vorstand zufrieden mit abgelaufenem Geschäftsjahr
"Das Jahr 2023 stand ganz im Zeichen unserer Fusion zur Waldeck-Frankenberger Bank", resümiert Co-Vorstandsvorsitzender Carsten Hohmann. Die Fusion der Waldecker Bank mit der Frankenberger Bank erfolgte technisch Mitte Oktober. Auf diesen Zeitpunkt wurde in umfangreichen Projekten seit Monaten hingearbeitet. "Das kulturelle Zusammenwachsen sowie die Umsetzung unserer Strategie in allen Unternehmensbereichen war und ist eine wesentliche Aufgabe für die neue Landkreisbank", so Co-Vorstandsvorsitzender Mario Seitz. Im Fusionsprozess wurden zudem erlebbare Mehrwerte für Kunden geschaffen. Neu sind beispielsweise die Generationenberatung und die bankeigene Energieberatung. Zudem bietet die Bank ihren Privatkunden mit dem neuen Hausbankmodell jetzt die Möglichkeit eines kostenlosen Girokontos und Bankdepots an. "Das ist eine absolute Besonderheit für eine regionale Bank und muss wirklich jeder im Landkreis wissen", so Seitz weiter.
Die Kosten der Fusion wurden vollständig im Jahresabschluss 2023 verarbeitet. Die erwarteten Synergien wirken insbesondere ab dem Jahr 2025. Belastet war das Betriebsergebnis durch die schnelle Zinserhöhung. "Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sind wir unter dem Strich zufrieden", so Hohmann.
Die Bank hat aktuell 17 personenbesetzte Filialen und zwölf SB-Standorte. Nach Köpfen sind in der Bank und deren Töchter insgesamt 352 Menschen beschäftigt, davon 30 Auszubildende.
Positive Entwicklung im Kundengeschäft
Die Bilanzsumme der Bank stieg im letzten Jahr um 59,8 Mio. Euro auf nunmehr 2.087,1 Mio. Euro. Die bilanziellen Einlagen der Kunden stiegen um 2,45 % auf 1.492 Mio. Euro. Die Vermögenswerte in Wertpapieren reduzierten wir aktiv deutlich um 18,73 % von 609,1 Mio. Euro auf 495,0 Mio. Euro. "Zu den Lieblingen der Geldanlage zählten im letzten Jahr sowohl klassische Geldanlagen in verzinsten Bankprodukten wie auch Anlagen in Fonds, ETFs und Zertifikaten", erläutert Seitz. Bereits über 25.000 Wertpapier-Sparverträge sorgen für einen kontinuierlichen Vermögensaufbau bei unseren Kunden und erzielen gute bis sehr gute Renditen. "Unsere jungen Kunden müssen wir noch besser erreichen. Es gibt nämlich keinen Grund, Trades nicht mit uns zu machen. Bis zum 30. Lebensjahr ist die Depotführung bei uns komplett kostenlos", so Seitz weiter.
Das Kundenkreditgeschäft entwickelte sich gegen den Trend und deutlich über dem bundesweiten Schnitt weiterhin sehr positiv. Die bankeigenen Kreditzusagen (Forderungen an Kunden) erhöhten sich um 10,85 % auf 1.321,7 Mio. Euro. Die Kredite bei Verbundunternehmen erhöhten sich ebenfalls um 2,8 % auf 277 Mio. Euro. "Wir sind unserem genossenschaftlichen Förderauftrag absolut gerecht geworden und haben Unternehmen wie Privatpersonen mit Krediten versorgt", berichtet Hohmann. Die Zahl der Girokonten stieg netto erfreulich um 2.213 Stück.
Verwaltungsaufwendungen sinken
Die ordentlichen Verwaltungsaufwendungen sanken um 1,4 Mio. EUR Euro auf 27,7 Mio. Euro. "Bei den Kostenpositionen ist die Bank gänzlich durchschnittlich unterwegs", so Vorstandsmitglied Dennis Patzwaldt. Dennoch werden alle Kostenpositionen auf den Prüfstand gestellt. So lassen sich zukünftig beispielsweise Prozesse automatisieren oder durch Digitalisierung deutlich effizienter abbilden. "Unsere Mitarbeiter haben einen sicheren Arbeitsplatz. Durch natürliche Fluktuation werden wir perspektivisch jedoch weniger Personal haben", so Vorstandsmitglied Stephan Wilke. Die Bank beschäftigt nach Köpfen aktuell 352 Mitarbeiter. "Unsere Mitarbeiter sind Gesicht und Visitenkarte unserer Waldeck-Frankenberger Bank. Sie sind Nachbarn, Vereinskameraden und Freunde der Menschen in unserer Region", so Hohmann stolz.
Betriebsergebnis noch unterdurchschnittlich, Ausblick positiv
Das Betriebsergebnis war im Jahr 2023 unterdurchschnittlich. Gründe dafür liegen in der besonderen Situation im Zinsergebnis der Bank sowie in den außerordentlichen Aufwendungen für die Fusion.
Die Bank investierte in technische Lösungen und in Filialen, so beispielsweise in den komplett neu gestalteten Bereich des Vermögensmanagements in der Hauptstelle in Korbach.
Normalisiert hat sich das Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft. Das Kundenkreditgeschäft zeigt sich hinsichtlich notwendiger Wertberichtigungen völlig unauffällig.
Die Mehrjahresplanung der Bank sieht eine deutliche Verbesserung ab dem Jahr 2025. "Es braucht Zeit, bis unsere Maßnahmen Früchte tragen. Die Hausaufgaben sind gemacht", erklärt Patzwaldt.
Waldeck-Frankenberger Bank zieht Bilanz
für 2023

Eigenkapital steigt weiter
Ebenfalls positiv entwickelte sich das Eigenkapital der Bank. Hier war ein Zuwachs von 22,0 Mio. Euro auf nunmehr 223,6 Mio. Euro zu verzeichnen. Der Anteil an der Bilanzsumme beläuft sich auf 10,71 %. Das Eigenkapital der Bank ist eine wichtige Größe für die Widerstandsfähigkeit und Kreditvergabe einer Bank. Die Waldeck-Frankenberger Bank übererfüllt die aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Gemäß der Planung soll das Eigenkapital im Jahr 2024 auf 230,0 Mio. Euro und bis 2025 auf 242,4 Mio. Euro anwachsen.
Mitgliederanzahl und Geschäftsguthaben wachsen
Die Bank hat rund 85.000 Kunden. Davon waren Ende des letzten Jahres 34.635 auch Mitglied und damit Eigentümer der Bank. Die Geschäftsguthaben erhöhten sich von 18,9 auf 25,6 Mio. Euro. Mitglied kann werden, wer einen Geschäftsanteil von mindestens 20 Euro bis maximal 15.000 Euro erwirbt. Mitglieder genießen besondere monetäre und ideelle Vorteile. Die Geschäftsguthaben sollen - vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlung - mit 3,00 % Dividende verzinst werden. "Für die Geschäftsguthaben wollen wir stets eine Dividende über Marktniveau zahlen", erklärt Wilke.
Engagement für die Region weiter ausgebaut
Im vergangenen Jahr konnten Sach- und Geldspenden in Höhe von über 285.000 Euro in die Region gegeben werden. Die Bank unterstützt damit die Themen Bildung, Soziales und Vereine. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Region und wertschätzen so das Engagement vieler Ehrenamtlicher und Institutionen", so Hohmann. Im Jahr 2023 wurde der 50. Defibrillator durch die Bank an Orte im Landkreis übergeben. Kreisweit werden auch in den nächsten Jahren die „HappyHüttchen“ der Waldeck-Frankenberger Bank eine Bereicherung für ganz besondere Standorte sein.
Alle Wege zur Bank gewinnen an Bedeutung
Die Kunden der Waldeck-Frankenberger Bank können je nach Anliegen entscheiden, über welchen Weg sie ihre Geschäfte mit der Bank erledigen wollen.
Die Bank setzt strategisch weiterhin auf die Filiale vor Ort für den persönlichen Kontakt im Service oder in der terminierten Beratung. In die Standorte wurde und wird investiert.
Den SofortService der Bank erreichen die Kunden telefonisch, per E-Mail, WhatsApp, Chat oder Co-Browsing. Auch über diesen Weg können alle Dienstleistungen in Anspruch genommen werden, von der Kontostandsabfrage bis zur videogestützten Kreditvergabe oder Wertpapierberatung. Im SofortService erreichten die Bank im Jahr 2023 mehr als 200.000 Anrufe.
Rein digital ist die Waldeck-Frankenberger Bank 24/7 über die Homepage, das Online-Banking und die VR Banking App erreichbar. Digital können selbstverständlich auch Geldanlagen oder die Erhöhung der Geschäftsguthaben mit digitaler Signatur erledigt werden. Im Jahr 2023 erfolgten rund sieben Millionen Anmeldungen zum Online-Banking. 59,2 % der privaten Konten werden mittlerweile online geführt. Bei den Firmenkonten zählt der Online-Zugang zum Standard.
"Alle drei Wege nehmen in Frequenz und Spezialisierung zu", so Vorstandsmitglied Udo Martin. "Wir freuen uns sehr darüber, hierdurch einen entscheidenden Unterschied bieten zu können."
Kunden verhalten sich digitaler
Neben dem Trend zum Online-Banking und der Digitalisierung von Bankdienstleistungen nutzen auch immer mehr Kunden Smartphones zum Bezahlen wie beispielsweise mit der digitalen Girocard oder digitalen Kreditkarte. "Wir sind eben auch eine Bank in der Hosentasche", so Seitz.
Demgegenüber wurden die 38 Geldautomaten der Bank insgesamt weniger genutzt. Die Nutzung der Automaten sank im Jahr 2023 auf 1,3 Mio. Transaktionen und erreichte ein Auszahlungsvolumen von 252 Mio. Euro.
Ein anderer starker Trend zeigt sich auch bei den Kontoauszügen. Bereits 55 % der Kunden nutzen das elektronische Postfach und produzieren somit keine papierhaften Auszüge mehr am Drucker.
Ausblick
Der Vorstand blickt optimistisch in die Zukunft.
"Die Dinge, die wir selbst in der Hand haben, werden uns gelingen. Die Rahmenbedingungen müssen wir akzeptieren", sagt Seitz. So wird sich die Bank auf Zinsentwicklungen und geopolitische Krisen einstellen und ihr Geschäftsmodell bei Bedarf anpassen.
"Wichtig ist uns, dass Mitarbeiter wie Kunden begeistert sind von ihrer Waldeck-Frankenberger Bank. Dafür tun wir wirklich viel.", so Hohmann.
"Wir investieren in die Automatisierung von Prozessen - auch mit Hilfe von KI", erklärt Wilke.
"Dem Thema Nachhaltigkeit stellen wir uns aus Überzeugung", so Patzwaldt.
Ende 2024 scheidet das Vorstandsmitglied Udo Martin planmäßig aus dem aktiven Dienst aus. "Bis es so weit ist, freue ich mich auf die weitere Zusammenarbeit", erklärt Martin.
Bildquelle: mindandi